Die Deutsche Bahn macht Bahnhöfe fit für die Zukunft
Niemand mag überfüllte Bahnhöfe. Abgesehen von den Unannehmlichkeiten können langsame Passagierströme auf den Bahnsteigen dazu führen, dass Pendler ihre Anschlusszüge verpassen. Und gerade im Notfall gestaltet sich die Evakuierung solcher Bereiche als schwierig.
Die Deutsche Bahn (DB), der bundeseigene Mobilitäts- und Transportkonzern, hat sich dem Problem gestellt und analysierte überfüllte Bahnhöfe. Das Projekt, das bereits Anfang 2021 startete, setzt dabei sowohl auf die Modellierung und als auch auf vielfältige Simulationen der Situation mit den Software-Lösungen PTV Visum und PTV Viswalk.
Als ersten Schritt musste die DB herausfinden, welche der zahlreichen Bahnhöfen, die sie betreibt, Kapazitätsengpässe oder sog. Flaschenhälse aufweisen. Anschließend entwickelten Verkehrsexpert*innen detailliertere Modelle, um die Fahrgastströme in den jeweiligen Bahnhöfen zu simulieren und potenzielle Lösungen zu testen.
Mit PTV Visum wurde anhand makroskopischer Modelle analysiert, wie sich die Passagierströme in den Bahnhöfen durch den bestehenden Fahrplan und die installierte Infrastruktur beeinflussen lassen. Durch die schnell ablaufenden Simulationen kann man potenzielle Engpässe leicht für jeden Bahnhof erkennen.
In einer weiteren Projektphase setzte man die mikroskopische Simulationssoftware PTV Viswalk ein. Sie simuliert in einem höheren Detaillierungsgrad, wie sich die Bewegungen der Fahrgäste durch die vorhandene Bahnhofsinfrastruktur beeinflussen lassen, zum Beispiel an Treppen, in Wartebereichen und an Bahnsteigen. Ziel der DB war es, sog. "Referenzfälle" zu identifizieren, die in vielen Bahnhöfen anzutreffen sind, und allgemeine Gestaltungskriterien zur Verbesserung des Fahrgastflusses zu definieren (z. B. die notwendige Breite von Treppen).
Andreas Bürgler, Leiter des Kapazitätsmanagements der DB, sagt: "Die PTV-Software ist genau das, was wir für diese Art von Passagiersimulationen an unseren Bahnhöfen benötigen. Wir haben ein Verfahren der Software verwendet, um die dynamische Nachfrage entlang von Wegen aus einer statischen Zuordnung heraus zu simulieren. Das Ergebnis sind Mengen pro Zeitintervall für jedes Objekt, die sich mit den vorhandenen Kapazitäten vergleichen lassen - das hilft uns, mögliche Engpässe zu finden. Das Verfahren ist superschnell und die Ergebnisse sind aussagekräftig."
Aufgrund der ersten Ergebnisse dieses Projekts hat die DB den Umfang der Analyse schnell erweitert: Insgesamt will man 300 Bahnhöfe analysieren.
"Die PTV-Software ist genau das, was wir für diese Art von Passagiersimulationen an unseren Bahnhöfen benötigen. Wir haben ein Verfahren in der Software verwendet, um die dynamische Nachfrage entlang von Wegen aus einer statischen Zuordnung heraus zu simulieren. Die Ergebnisse sind Mengen pro Zeitintervall für jedes Objekt, die sich mit den vorhandenen Kapazitäten vergleichen lassen – das hilft uns, potenzielle Engpässe zu finden. Das Verfahren ist superschnell und die Ergebnisse sind aussagekräftig."
Die Ergebnisse
Fahrgastströme in mehr als 100 Bahnhöfen simuliert
Engpässe im Passagierfluss identifiziert
Bahnhofsdesign-Standards festgelegt für ausgewählte Referenzfälle
Maßnahmen zur Entlastung von Überfüllung simuliert und untersucht