Proaktiv die Verkehrssicherheit erhöhen

Weltweit sterben jedes Jahr bei Verkehrsunfällen rund 1,3 Millionen Menschen. Das sind circa 3.600 Menschen jeden Tag. Verkehrsunfälle zählen damit zu den häufigsten Todesursachen. Zusätzlich erleiden geschätzt etwa 20 bis 50 Millionen Menschen schwere Verletzungen. Aufgrund von Verkehrsunfällen können Länder bis zu drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) einbüßen. Vor allem für Entwicklungsländer, in denen über 90 Prozent der verkehrsbedingten Todesfälle auftreten, kann das verheerende Folgen haben. Aber egal, wo wir leben: Wir brauchen eine sichere Mobilität für unser Leben. Verkehrssicherheit geht uns alle an.

Es gibt Lösungen, mit denen sich die Verkehrssicherheit verbessern und schwerwiegende Folgen aufgrund mangelnder Sicherheit reduzieren lassen. Auf der einen Seite können wir auf gefährliche Situationen reagieren: Mit sorgfältigen Verkehrssicherheitsanalysen sind viele Unfälle vermeidbar. Auf der anderen Seite lässt sich die Verkehrssicherheit proaktiv erhöhen: Mit geeigneten Tools kann man Verkehrswege planen, die von vorneherein sicherer sind. 

Lassen Sie uns im Folgenden näher betrachten, welche Rolle Verkehrssicherheitsanalysen und proaktive Verkehrssicherheitsarbeit für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und eine gefahrlose Mobilität spielen.

Was ist die „Vision Zero“?

Wir müssen handeln, bevor Unfälle passieren: Vision Zero verfolgt die Zielsetzung, Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen von Menschen bestmöglich zu verhindern. In Deutschland stellt das Konzept die Grundlage der Verkehrssicherheitsarbeit dar. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verkehrssicherheitskampagnen, bei denen Verkehrsunfälle einfach als unvermeidlich hingenommen werden, verfolgt man bei Vision Zero den Ansataz, dass diese Todesfälle durch Präventivmaßnahmen vollständig vermeidbar sind. Diese Maßnahmen umfassen:

  • Erkennen, dass der Mensch niemals fehlerfrei handelt; dies muss bei der Schaffung sicherer Straßen berücksichtigt werden
  • Schaffen eines ganzheitlichen, multidisziplinären und proaktiven Ansatzes für die Verkehrssicherheitsarbeit
  • Nutzen von Daten zur Bewertung von Gefahrensituationen und zur Erarbeitung von praktikablen Lösungen

Nachdem sich das Konzept in mehreren europäischen Städten bewährt hat, sind andere Länder diesem Beispiel gefolgt. Heute haben Städte auf der ganzen Welt die Vision Zero-Initiative übernommen, um die Straßen für ihre Einwohner sicherer zu machen.

Was bedeutet Verkehrssicherheit eigentlich?

Verkehrssicherheit ist ein Begriff aus der Verkehrswissenschaft. Er bezeichnet die Abwesenheit nicht vertretbarer Gefahren und Risiken für Verkehrsobjekte. Häufig wird Verkehrssicherheit mit Sicherheit im Straßenverkehr gleichgesetzt. Ziel der Straßenverkehrssicherheit ist es, Verkehrsunfälle zu vermeiden und die Folgen möglicher Unfälle zu minimieren. Zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit werden Strategien und Methoden entwickelt, Menschen zuverlässig vor schweren Verletzungen oder vor Tod zu schützen. Neben der Reduzierung möglicher Gefahren für Leib und Leben hilft die Verkehrssicherheit, Reparaturkosten der Verkehrsinfrastruktur zu senken, die Mobilität zu verbessern und die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt zu fördern. Vor allem sich schnell entwickelnde Länder, die stark unter Verkehrsüberlastung und Unfällen leiden, profitieren von einer verbesserten Straßenverkehrssicherheit. In Zeiten der Verkehrswende und der Transformation unserer Innenstädte kommt auch der proaktiven Verkehrssicherheitsarbeit, sowie einer zukunftsfähigen Verkehrsmodellierung und -planung immer mehr Bedeutung zu.

Warum ist Sicherheit im Straßenverkehr so wichtig?

  • Reduziert Gefahren für Leib und Leben. Jedes Jahr erleiden Millionen Menschen aufgrund vermeidbarer Verkehrsunfälle schwere oder tödliche Verletzungen. Durch eine Bewertung der Risiken, Schaffung sicherer Straßen und Planung besserer Infrastrukturen bewegen sich Verkehrsteilnehmende ohne Angst vor Gefahren effizient und sicher im Straßenverkehr und reduzieren ihr Lebensrisiko deutlich.
  • Reduziert finanzielle und emotionale Belastungen. Sichere Infrastrukturen und Straßen verschonen Menschen vor Traumata im Umgang mit Tod und Verletzungen durch Unfälle. Darüber hinaus wird das Gesundheitswesen entlastet.
  • Reduziert Reparaturkosten. Weniger Unfälle führen zu niedrigeren Reparaturkosten für beschädigte Straßen und andere Verkehrswege.
  • Verbessert die Effizienz. Sichere und gut geplante Verkehrsnetze steigern die Effizienz der Mobilität. Sie reduzieren Überlastungen, verhindern Unfälle und verbessern den Verkehrsfluss.
  • Fördert die gesellschaftliche Entwicklung. Nicht nur motorisierte Verkehrsteilnehmende profitieren von mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Auch für die Sicherheit von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen oder älteren und unerfahrenen Verkehrsteilnehmenden ergeben sich viele Vorteile. Letztendlich profitiert die komplette Gesellschaft von einer hohen Straßenverkehrssicherheit.
  • Fördert die Gesundheit. Eine hohe Mobilität und sichere Teilnahme der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen am Verkehr fördern einen gesünderen Lebensstil. Risiken für die Gesundheit durch staubedingt freigesetzte Umweltschadstoffe werden reduziert.

Was sind Verkehrssicherheitsanalysen?

Als Verkehrssicherheitsanalyse bezeichnet man die sorgfältige Untersuchung der Straßen und der Transportinfrastruktur mithilfe professioneller Analyse-Tools. Sicherheitsthemen und potenzielle Unfallschwerpunkte werden interdisziplinär unter Einbeziehung lokaler Verwaltungsgremien und anderer Beteiligter geprüft. Die an den Analysen Beteiligten suchen und identifizieren die Schlüsselbereiche zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Hauptziel von Verkehrssicherheitsanalysen ist das Verhindern von Verkehrsunfällen. Erreichen lässt sich dieses Ziel, indem die Verkehrsinfrastruktur von Grund auf für eine hohe Sicherheit und einen effizienten Verkehr entworfen und ständig optimiert wird.

Wie lassen sich Straßen sicherer machen?

Infrastrukturanalysen

Die Verkehrsinfrastruktur hat starken Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Sie bestimmt, wie wir uns fortbewegen, wie sich städtische oder ländliche Gebiete entwickeln und wie sie erreichbar sind. Darüber hinaus hat der Zustand der Straßen starken Einfluss auf die Häufigkeit schwerer und tödlicher Unfälle. Eine schlecht geplante Verkehrsinfrastruktur kann Menschen zu fatalen Fehlern verleiten und Zusammenstöße verursachen. Beim Planen, Realisieren und Optimieren der Infrastruktur sind stets Qualität und Effizienz zu berücksichtigen. Mithilfe von Infrastrukturanalysen lassen sich Echtzeitdaten und historische Daten für die Entwicklung effizienter und zuverlässiger Infrastruktursysteme nutzen. Die Analysen helfen, zukunftssichere Strukturen auch für andere Arten von Mobilität zu schaffen.

Identifizieren der Unfallschwerpunkte

Durch die Analyse von Unfällen lassen sich Unfallschwerpunkte identifizieren und vorhersagen. Auf Basis historischer Daten wird ersichtlich, wo Unfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten werden. Die Verkehrsplaner*innen nutzen diese Ergebnisse für proaktive Lösungen, die die Risiken für Verletzungen oder Tot minimieren. Auch andere Akteur*innen profitieren von der Identifizierung der Unfallschwerpunkte: Es entstehen bessere Straßen mit weniger verwirrenden und menschliche Fehler verursachenden Verkehrszeichen und Verkehrssignalen. Verkehrsteilnehmende werden dazu erzogen, sich an Unfall-Hotspots besonders vorsichtig zu verhalten.

Unterstützung moderner Formen der Mobilität

Für den traditionellen Verkehr stellen moderne Formen der Mobilität wie Ridesharing oder Elektromobilität und die hohe Nachfrage an umweltfreundlichen Fortbewegungsmöglichkeiten eine Herausforderung dar. Um die Verkehrssicherheit voranzubringen, müssen diese Mobilitätsformen Berücksichtigung finden. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau von Fahrradwegen, die Integration von Ladestationen, die Analyse öffentlicher Transportwege und die Regulierung der Fahrzeugflotten von Transportunternehmen. All dies kann sehr kostenintensiv werden. Noch bevor Investitionen getätigt werden müssen, lassen sich mit modernen und innovativen Verkehrssimulations- und -modellierungs-Tools verschiedene Szenarien zur Begrenzung der Risiken und Reduzierung der Kosten planen und miteinander vergleichen.

Virtuelle Simulationen der Verkehrswege und Straßen

Virtuelle Simulationen der Verkehrswege und Straßen erlauben es öffentlichen wie privaten Verkehrsplaner*innen, Szenarien zu entwerfen, die Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, öffentlichen Transport, private Fahrzeuge, logistische Dienstleistungen und anderes gleichermaßen gut berücksichtigen. Mit virtuellen Simulationen entstehen bessere Straßen und optimale Verkehrsflüsse. Gleichzeitig werden Unfälle vermieden.

Kooperation zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Verkehrssicherheitsanalysen dürfen nicht auf private Verkehrsplaner*innen und Ingenieur*innen beschränkt bleiben. Öffentlicher und privater Sektor sollten für sicherere Verkehrswege eng zusammenarbeiten. Beispielsweise muss die öffentliche Verwaltung entsprechende Budgets für Infrastrukturverbesserungen bereitstellen. Der politische Wille für Veränderungen muss vorhanden sein. Auf der anderen Seite kann der private Sektor die Sicherheit der Verkehrsinfrastruktur fördern, indem er Forschung, Finanzierung und Ausbildung in diesem Bereich unterstützt.

Bereitstellen und Teilen der Forschungsergebnisse und Best Practices

Jede*r sollte Zugang zu sicheren Straßen haben. Um dies zu erreichen, sind das Bereitstellen und Teilen von Forschungsergebnissen und Best Practices Schlüsselfaktoren. Haben bereits implementierte Verkehrssicherheitsstrategien ihre Wirksamkeit bewiesen, sollten sie mit anderen geteilt werden. Vor allem sich schnell entwickelnde Städte, die unter ähnlichen Problemen leiden, profitieren von frei verfügbaren Forschungsergebnissen und Best Practices. Auch bei Initiativen wie Vision Zero sollte eine Zusammenarbeit erfolgen.

Beginnen Sie noch heute damit, die Verkehrssicherheit in Ihrer Stadt zu erhöhen!

Keine tödlichen Verkehrsunfälle mehr - das ist das Ziel der "Vision Zero"-Bewegung. Unser Leitfaden zur Verkehrssicherheit erklärt, wie diese Vision Wirklichkeit werden kann.

Leitfaden Road Safety herunterladen (EN)

Lösungen für Verkehrssicherheitsanalysen und proaktive Verkehrssicherheitsarbeit

Beispiele für eine höhere Verkehrssicherheit

Sichere Straßen durch verbesserte Mobilität: Krakau konnte 19 Kilometer Straßen optimieren und Reisezeiten um acht bis 10 Prozent senken.

Krakau

Kopenhagen setzte PTV Vissim ein, um Fahrradwege sicher zu erweitern und gefahrlose Straßen für 650.000 Radfahrende zu schaffen.

Kopenhagen

Taichung optimierte mit PTV Optima seine Infrastruktur, identifizierte Unfallschwerpunkte und stellte alternative Routen zur Stauvermeidung zur Verfügung.

Taichung

Als Vorreiter bei der Unfallanalyse erstellen Verkehrsexperten der Stadt München eine empirische Basis für Präventionsmaßnahmen.

Mehr erfahren
München

Von einer verbesserten Verkehrssicherheit profitieren mehr Branchen als man denkt

 

Gesundheitswesen

  • Weniger Unfalltote und Verletzte
  • Bessere Luftqualität und gesünderer Lebensstil

 

Öffentliche Transport- und Verkehrsplaner

  • Verbesserte Budgetzuteilung für öffentliche Projekte
  • Verbesserte Entscheidungsfindung, in welche Projekte investiert werden soll
  • Nachhaltige, leicht zugängliche öffentliche Verkehrsflächen für alle

 

Transportnetze

  • Vereinfachtes Flottenmanagement
  • Optimierte Ridesharing- und Miet-Services

 

Öffentlicher Verkehr

  • Sichere, effiziente und zuverlässige öffentliche Verkehrssysteme
  • Vorhersagbare und pünktliche Netzpläne

 

Verkehrsmanagement

  • Weniger Stausituationen
  • Optimierte Routing- und Mobilitätsoptionen für alle Verkehrsteilnehmer
  • Zuverlässige Unfallvorhersagen und -vermeidung

 

Logistik

  • Genauere Bestimmung von Lieferzeiten
  • Weniger Verspätungen durch Staus

FAQs rund um das Thema Verkehrssicherheit

Was ist Verkehrssicherheit und warum ist sie so wichtig?

Der Begriff „Verkehrssicherheit“ bezieht sich auf Strategien und Methoden, Menschen vor schweren, durch Unfälle verursachte Verletzungen oder vor Unfalltod zu schützen. Wichtig ist die Verkehrssicherheit, da sie Risiken für Leib und Leben reduziert, die Reparaturkosten für die Verkehrsinfrastruktur senkt, die Mobilität fördert und die Entwicklung der Gesellschaft voranbringt. Entwicklungsländer mit massiven Stau- und Unfallproblemen profitieren besonders von mehr Verkehrssicherheit.

Durch was werden Verkehrsunfälle verursacht?

Ursachen für Verkehrsunfälle gibt es viele. Zu ihnen gehören menschliches Fehlverhalten, Fahren unter Einfluss von Alkohol oder Drogen, zu schnelles oder rücksichtsloses Fahren und Ablenkung im Straßenverkehr. Ursachen sind auch schlechte Straßenverhältnisse, schlecht geplante Straßen, verwirrende Verkehrszeichen und Ampeln, schlechte Sichtverhältnisse durch Regen oder Nebel und mangelhafte Straßenbeleuchtung.

Wie lässt sich die Verkehrssicherheit verbessern?

Öffentliche wie private Akteure können zu mehr Verkehrssicherheit beitragen, indem sie sichere Straßen planen und sie für verschiedene Verkehrssituationen optimieren. Analyse-, Planungs- und Modellierungs-Tools helfen bei der reaktiven Betrachtung von Unfallsituationen, bei der Beurteilung verschiedener Alternativen und der proaktiven Schaffung einer zukunftssicheren Verkehrsinfrastruktur mit verbessertem Verkehrsfluss und hoher Verkehrssicherheit.

Wie können Regierungen dazu beitragen, die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren?

Indem Regierungen in Analysen, Audits und in die Überwachung der Verkehrssicherheit investieren, helfen sie, die Zahl der Unfälle zu senken. Als besonders effizient gilt das Investment in Tools, mit denen sich Verkehrsflüsse virtuell planen und optimieren lassen, bevor hohe Kosten anfallen. Sind die Straßen virtuell optimiert, führen gezielte Investitionen in die Infrastruktur zu merklichen Verbesserungen der Verkehrswege und ihrer Sicherheit.

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