PTV Vissim Automotive: Simulationssoftware mit speziellen Funktionen für die Automobilindustrie

Karlsruhe, 16 Juli 2024. Die PTV Group, Teil der internationalen Dachmarke Umovity, bringt eine speziell auf die Automobilindustrie zugeschnittene Version ihrer führenden Verkehrssimulationssoftware auf den Markt: PTV Vissim Automotive bietet eine Reihe neuer leistungsfähiger Funktionalitäten, um eine reaktive digitale Testumgebung für Fahrzeuge aller Art aufzubauen.

Simulationen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Fahrzeugentwicklung. Im virtuellen Umfeld sind Erprobung bereits in frühen Projektstadien möglich, wenn der Reifegrad für einen physischen Test noch nicht ausreicht oder noch keine Prototypen zur Verfügung stehen. Sie ermöglichen Tests in Vielfalt und Menge, wie sie in der realen Welt undenkbar wären. Simulationen sparen nicht nur Zeit und Kosten, sondern helfen auch dabei, die Fahrzeugsicherheit zu erhöhen und die Umweltbelastung zu reduzieren.

PTV Vissim hat sich dabei als Entwicklungstool bewährt, wenn es darum geht, realistischen Verkehr in die virtuelle Testumgebung zu integrieren. Zum Beispiel zur Optimierung der Realreichweite eines Elektrofahrzeugs in der Antriebsentwicklung oder zur Absicherung automatisierter Fahrfunktionen wie dem Highway Assistant. 

PTV Vissim Automotive macht nun mit zusätzlichen Funktionen die Nutzung der mikroskopischen Verkehrssimulation in der Automobilentwicklung einfacher und schneller und eröffnet neue Use-Cases. Die Software stellt eine dynamische closed-loop Testumgebung mit einem realitätsnahen, reaktiven und verhaltensmodellbasierten Umgebungsverkehr bereit. Verkehrsszenarien entwickeln sich darin dynamisch auf Grundlage der Interaktionen der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden (Autos, Radfahrer, Fußgänger, ÖV etc.) untereinander und mit dem Verkehrsnetz. 

In dieser virtuellen Testumgebung können realitätsnahe Situationen im Verkehr wie die städtische Rush-Hour mit häufigem Beschleunigen und Bremsen oder auch Autobahnfahrten mit Auf- und Abfahrten an herausfordernden Autobahnkreuzen durchgespielt werden. Die stochastische Grundlage der Simulation ermöglicht es, bei gleicher Ausgangslage unendlich viele unterschiedliche Varianten zu testen oder spezifische besonders relevante Simulationsabläufe zu wiederholen. Durch die breite Vielfalt der Verkehrssituationen in der Simulation wird eine Aussagekraft der Tests für die Realnutzung erreicht, die weit über den Einsatz von Standardzyklen oder festen Szenarien hinausgeht. Selbst ein KI-gestütztes Scenario Mining auf Basis des simulierten Verkehrsablaufs ist möglich. 

Verkehrserzeugungs-Assistent und mehr

Intelligente Automatisierungen und Presets erleichtern und beschleunigen die Nutzung von Vissim Automotive. So stehen eine Reihe intelligenter Voreinstellungen für das Fahrverhalten des Umgebungsverkehr zur Schnellauswahl bereit. Durch verschiedene Fahrstile, von komfortorientiert bis aggressiv, lässt sich die Intensität der Testumgebung variieren. In einem aggressiven Verkehr gibt es beispielsweise mehr Cut-In Manöver, als Herausforderung für das zu testende Fahrzeug und dessen automatisierte Fahrfunktion. . Und ein neuer Verkehrserzeugungs-Assistent verwandelt das leere Netzwerk auf einen Schlag in eine belebte Verkehrsumgebung mit Umgebungsverkehr, Routenentscheidungen etc., die sich dann leicht für mehr oder weniger dichten Verkehr anpassen lässt. 

Neues Verhaltensmodell für automatisiertes Fahren

Um das Fahrverhalten für fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) und automatisierten Fahren (AD) möglichst realitätsnah wiederzugeben, wurde in Vissim Automotive das Standard-Folgemodell, welches das menschliche Verhalten im Straßenverkehr widerspiegelt, um ein neu entwickeltes Verhaltensmodell für automatisierte Fahrzeuge ergänzt mit spezifischem Verhalten für Längs- und Querführung. 

Daten und Schnittstellen

Vissim Automotive verfügt über Schnittstellen zu den wichtigen Industrielösungen wie z.B. IPG CarMaker, dSpace ASM, Hexagon Virtual Test Drive oder MATLAB/ Simulink und ermöglicht so umfassende Co-Simulationen. Netzwerke können dank stark verbessertem OpenDRIVE Import bis zur neusten Version 1.8 importiert werden. Und auch für externe Höhendaten steht ein neu entwickelter Importer zur Verfügung, um das Verkehrsnetz komfortabel mit Höhen- und Steigungsinformationen für korrekte Fahrwiderstände zu versorgen.

„Bei der Entwicklung von zukunftsorientierten, sicheren Fahrzeugen spielen Simulationen eine entscheidende Rolle. Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden aus der Automobilindustrie nun ein noch besseres Simulationswerkzeug an die Hand geben können“, sagt Christian U. Haas, CEO der PTV Group. „Egal ob es darum geht, alternativen Antriebe auf ihre Reichweite zu untersuchen oder automatisiertes Fahren abzusichern, Vissim Automotive wurde speziell mit Blick auf die aktuellen Bedürfnisse der Branche weiterentwickelt.“