Angebotsplanung im öffentlichen Verkehr
Die Planung des Verkehrsangebots zählt zu den wichtigsten Aufgaben im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Wie können Mobilitätsplaner*innen diesen Prozess beschleunigen und optimieren und zugleich die damit verbundenen Unwägbarkeiten minimieren?
Was umfasst eine Angebotsplanung im ÖPNV?
Dreh- und Angelpunkt bei der Planung des ÖPNV-Angebots sind die Netz- und Fahrplangestaltung. Ziel ist es, ein gutes öffentliches Verkehrsangebot für die Fahrgäste auszuarbeiten und dabei den operativen Aufwand für Verkehrsunternehmen so gering wie möglich zu halten.
Mit Hilfe der Angebotsplanung meistern Verkehrsbetriebe zahlreiche alltägliche Herausforderungen, wie beispielsweise
- überfüllte Busse am Morgen aufgrund der Schülerbeförderung
- Fahrgäste, die aufgrund von Verspätungen an bestimmten Haltestellen ihren Anschluss verpassen
- Baumaßnahmen an Brücken und Straßen, die Anpassungen des Bus- und Bahnverkehrs erfordern
- verkürzte Buslinien bei Verlängerung einer angrenzenden Straßenbahnlinie.
Software für die Angebotsplanung im ÖPNV
Wie in vielen anderen Mobilitätsbereichen treibt Software die Digitalisierung der Planung voran und optimiert den Prozess.
So können Verkehrsplaner*innen mehrere Szenarien für den öffentlichen Nahverkehr kombinieren, Daten aus anderen Abteilungen integrieren und allen Akteuren die entsprechenden Planungen vorlegen.
Im Vergleich zu manuellen Methoden (z. B. mit Stift und Papier oder Excel-Tabellen) können Verkehrsbetriebe dank softwarebasierter Modellierung Verkehrsangebote schneller erstellen und besser prognostizieren, wie sich Änderungen auf das Netz auswirken.
Die jüngste Pandemie hat die Vorteile der Modellierung bei der Angebotsplanung im ÖPNV deutlich vor Augen geführt: Umfangreiche Anpassungen der Fahrpläne aufgrund von Krankheit des Personals oder Kosteneinsparungen konnten kurzfristig vorgenommen werden. Zugleich war die Planung weniger fehleranfällig.